Naturspielräume

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Naturspielräume für Kinder

„Der junge Mensch braucht seinesgleichen –
nämlich Tiere, …überhaupt Elementares:
… Wasser … Dreck … Gebüsch … Spielraum.

Man kann ihn auch ohne all das aufwachsen lassen,
mit Teppichen, Stofftieren oder auf asphaltierten Straßen oder Höfen.
Er überlebt es – doch man soll sich dann nicht wundern,
wenn er später bestimmte soziale Grundleistungen nie mehr erlernt.“

Alexander Mitscherlich

Kinder brauchen Natur, echte Natur, nicht nur Nachbildungen und Symbole von Natur. Also die Begegnung mit einem echten Tier, einem Schmetterling, einer Schnecke, einem Käfer, einer Kröte, einer echten Pflanze. Kinder werden magisch angezogen von Wasserflächen, Höhlen und Herausforderungen, an denen sie ihre immer größer werdenen Fähigkeiten zu klettern, zu balancieren, zu springen erproben können.

NaturErlebnisSpielräume bieten solche authentischen Naturerfahrungen. Gut geplant sind solche Freiflächen nicht nur Erfahrungsräume für Kinder, sondern auch Rückzugsflächen für viele Pflanzen und Tiere, die in aufgeräumten Gärten und intensiv bewirtschafteten Feldern keine Heimat mehr finden.

Mitmachbaustellen

NaturErlebnisRäume im öffentlichen oder halböffentlichen Bereich, also Spielplätze, Außenanlagen von Kindergärten und Schulen, werden oft von den zukünftigen Nutzern selber gebaut. Ein kleiner Bauarbeiter oder eine kleine Bauarbeiterin wohnt in  jedem von uns. Wenn wir diese Seite von uns einmal leben darf, dann ist das für die meisten ein beglückendes Erlebnis. Etwas zu schaffen, was öffentlich sichtbar ist und Bestand haben wird, also die eigenen Lebensumstände verantwortlich zu  mit zu gestalten, das macht Kindern wie Erwachsenen große Freude. Am meisten Spaß macht es, wenn auch die eigenen Ideen und Wünsche in den Planungsprozess eingegangen sind.

Als professionelle Begleiter solcher Mitmachbaustellen

  • sorgen wir dafür, dass Materialien und Werkzeuge zur richtigen Zeit auf der Baustelle eintreffen
  • beraten bei der Beschaffung von Materialien und Pflanzen,
  • geben Anleitungen, wie am besten gebaut wird
  • sorgen wir dafür, dass jeder der mitmachen möchte immer eine sinnvolle Möglichkeit dazu hat
  • fördern wir die kreative Eigendynamik solcher Baustellen und achten gleichzeitig auf die richtige Bautechnik und das Einhalten der Sicherheitsnormen.

Das Dillinger Modell

Das „Dillinger Modell“ wurde von Manfred Pappler und Reinhard Witt an der Lehrerakademie Dillingen entwickelt. Es baut auf der Idee der Zukunftswerkstätten von Robert Jungk auf, eine Moderationstechnik, die es Gruppen ermöglicht, ihre Lebenswirklichkeit eigenverantwortlich zu gestalten. Bei der Planung von NaturErlebnisRäumen kann dieser Traum Wirklichkeit werden.

Das liegt an drei Gründen:
Der geniale Schachzug der Vorgehensweise ist, die planerische Phantasie der Teilnehmenden über den Bau von „Traumgartenmodellen“ freizusetzen. Das macht allen – auch Erwachsenen – Spaß und hier sind Menschen jeden Alters und mit unterschiedlichem Bildungshintergrund gleichberechtigt. Denn hier geht es um das Denken mit den Händen und nicht um das  Durchsetzen der eigenen Gedanken und Interessen in einer Planungsgruppe.

Bei der Auswertung der Traumgartenmodelle werden alle Ideen die offensichtlich oder versteckt gebaut wurden unter der Frage nach der Funktion, also der Frage nach dem Erlebnis ausgewertet. Hier braucht es die Kompetenz eineR in der Technik geschulten ModeratorIn. Jede Idee wird aufgeschrieben und für alle Teilnehmenden ist völlig durchsichtig, wie die einzelne Idee in den Auswertungsprozess eingeht.

Als Ergebnis der Auswertung der Modelle entsteht eine Liste von Funktionen/Erlebnissen, die auf der konkreten Fläche umgesetzt werden sollen. Ein Arbeitskreis kann dann in wenigen Stunden überlegen, wie und wo diese Erlebnisse auf der konkreten Fläche mit den vorhandenen Ressourcen (Mitarbeitenden, Geld, Materialien) umgesetzt werden können. Vor Ort entsteht dann eine Bleistiftskizze. Nach ihr kann ein farbiger Präsentationsplan gezeichnet oder auch ein maßstäblich korrektes Visionsmodell gebaut werden.