Pflegeberatung: Weniger arbeiten – mehr wissen

Der Garten ist gebaut, die Pflanzung ist angelegt. Ob Planung und Gestaltung sich bewähren, hängt in besonderem Maße von den Menschen ab, die die Flächen nutzen und den Garten pflegen. Ein Naturgarten wird anders gepflegt als ein konventioneller Garten, deshalb sind es oft die wohlmeinenden Ratschläge von vermeintlich wissenden Nachbarn oder Verwandten, die die ersten negativen Entwicklungen in Gang setzen.

Damit Ihr Garten sich so entwickelt, wie Sie es sich wünschen, biete ich an, Sie bei der Pflege beratend zu begleiten. Denn im Naturgarten sind zwar viele der klassischen Gartenarbeiten nicht notwendig, aber der Genuss der Schönheit der Wildpflanzen wird nur dann von Dauer sein, wenn die Pflegenden die Pflanzen und Lebensräume auch kennen(lernen). Warum?

  • Einheimische Wildpflanzen kommen oft nur noch in Schutzgebieten vor, sind deshalb kaum bekannt. Im konventionellen Garten werden aber alle unbekannten Pflanzen als „Unkraut“ gejätet.Es ist also wichtig, die gepflanzten Schätze, auch im nichtblühenden Stadium, kennenzulernen. Gejätet werden Pflanzen erst, wenn sicher ist, dass sie an dieser Stelle unerwünscht sind- das kann auch einmal eine gelb blühende Pflanze in einem pastellfarbenem Staudenbeet sein.
  • Gehölzpflanzungen werden so geplant, dass die Gehölze in ihrer Endhöhe und -breite nicht über den zur Verfügung stehen Raum hinauswachsen. Geschnitten wird also eher selten. Wer Wildrosen wie Gartenrosen im Frühjahr auf fünf Augen herunterschneidet, wird sie nie blühen sehen.
  • Manche Pflanzen breiten sich in den ersten Jahren stark aus. Hier braucht es die Erfahrung des Naturgärtners, um zu beurteilen welche dieser Entwicklungen vorübergehend sein wird, und welcher entgegen gewirkt werden sollte, wobei die ästhetischen Vorlieben der Nutzer mit einzubeziehen sind.
  • Mit einheimischen Wildpflanzen pflanzen wir Tiere. Das sieht man, nicht nur an den flatternden Schmetterlingen, sondern auch an Fraßspuren. Wo der konventionelle Gärtner gleich an Bekämpfungsmethoden denkt, geht es im Naturgarten darum, erst einmal herauszufinden, wer da in unseren Garten eingezogen ist – und in den meisten Fällen – das Geschehen interessiert zu beobachten.
  • Im Gegensatz zum konventionellen Garten ist im naturnahen Garten der Boden mit einer Decke aus erwünschten Pflanzen bedeckt, Offener Boden kommt nur an Sonderstandorten vor. Hacken fördert die Besiedler gestörter Böden, das sind oft auch im Naturgarten unerwünschte Pflanzen wie Quecke, Ackerkratzdistel, Ackerwinde,….
  • Aus Angst, die falschen Pflanzen zu jäten, wird oft gar nicht eingegriffen. So wird sich jede Fläche zum Laubmischwald entwickeln, da hätte man sich aber eine Neugestaltung meist auch sparen können.
  • Wissen und Erkennen ist im Garten immer auch mit Freude und Genuss verbunden. Statt weniger arbeiten – mehr wissen, könnte es also auch heißen: Weniger arbeiten – mehr genießen.